***  1993 - 2002  *** 


1 9 9 3 - 30 Jahre seit der Seegfrörni

7. Februar 1993 - Feier Jubiläum 30 Jahre Seegfrörni

Besuch der Hennenschlitter und Behördenvertreter aus Immenstaad - gut 50 Personen – bei ihren Fasnachtsschwestern und -brüdern in Scherzingen und Münsterlingen erfolgte nicht über das Eis oder per Schiff sondern per Autobus. Empfangen wurden die Gäste vor der Weinhandlung Rutishauser von Benni Schenks Schellenschüttler.

 

Nach einem Kellerrundgang mit Apéro und einem Lichtbildervortrag von Ernst Schmid jun. im grossen Konferenzraum frischte man wieder erste gemeinsame Erinnerungen auf. Zum offiziellen und kulinarischen Teil dislozierte die Festgesellschaft in den Hecht nach Münsterlingen, wo die Herren Hans Baltisser, Gemeindeammann, Heinz Finkebeiner, Bürgermeister, Robert Senn, Ehrenhecht, und Peter Rundel, Narrenvater, ihre obligaten, zum Teil mit viel Witz gespickten Reden, hielten. Die Hennenschlitter kamen selbstverständlich nicht ohne Zehnten, welcher wie meistens aus einem grossen Korb gefüllt mit Wein, Speck und Eiern bestand. Am Ende des gemütlichen Tages gaben die lieben Gäste von drüben, unter diesen auch Anni Weissenberger und der Reiter vom Bodensee, Georg Stärr, ihrer Freude Ausdruck über den herzlichen Empfang bei den Hechtlern.

 

 

März 1993 - Stammtischpause im Hecht

 

Im März, in diesem Jahr, überbrachte Emmari Labhart den Hechtlern die traurige Nachricht, dass der Hecht auf Ende April geschlossen würde. Damit war ebenfalls das Ende des Stammtischs besiegelt. Die Hechtler liessen es sich nicht nehmen, in einer kleinen Abschiedsfeier Trudy und Emmari Labhart für die langjährige Gastfreundschaft mit einem prächtigen Rosenbukett und einer selbst von Dölf Schelling gebastelten Holzuhr zu danken.

 

Die Hechtler überlebten die folgenden Monate dann halt ohne Stammtisch mit einer gewissen Langweile, bis man dann im November im Bäckerstübli in Scherzingen diese Treffen wieder aufnahm. Als zwischenzeitliche Notlösung wurde in einer Blitzidee ein Brötlete unter der Linde hinter dem Hecht erfolgreich umgesetzt.

 

Nicht vergessen werden darf auch der Überfall auf den ehemaligen katholischen Pfarrer, Karl Hofmann, nicht. So nannte dieser den Besuch einer Hechtler-Delegation zu seinem 90. Geburtstag in Frauenfeld. Er und sein Fräulein Anna waren den Hechtlern während seiner aktiven Pfarrzeit in Münsterlingen von Seite der Kirche immer sehr wohlgesinnt. 


1 9 9 4 - 30 Jahre Hechtler

 

Aus den vorhandenen Dokumenten ist nicht ersichtlich, ob diese Jubiläum überhaupt gefeiert wurde.

 

Zur Hennensuppe in diesem Jahr reisten sage und schreibe 17 Hechterlinnen und Hechtler nach Immenstaad. Eine stolze Zahl - verglichen mit denen vergangener Jahre.

 

Samstag, 18. Juni 1994 - Feier 900 Jahre Immenstaad

 

An diesem Freudenfest wurden nicht nur die Münsterlinger Behörden eingeladen, sondern ebenfalls die Hechtler. Dem Wunsch, auf der Bühne etwas darzubieten, konnten diese leider nicht gerecht werden. In die Bresche sprangen zum Glück die Sänger des Männerchors Landschlacht. Den See überquerte man für diesen Besuch wiederum mit Booten von Charly Böhler.

 

Emmarie Labhart zeigte im Laufe des Jahres Erbarmen mit den heimatlosen Hechtlern und lud diese deshalb zu einem Hock in ihre neu renovierte, private Wohnung im ehemaligen Gasthaus Hecht ein. Es sollte dies der Anfang für weitere Stammtischrunden am alten Ort werden. 


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Nach abgeschlossener Renovation konnte der traditionelle Jahreshock nun wieder im Hecht abgehalten werden. So durfte auch wieder am altehrwürdigen Stammtisch Platz genommen werden, dem Ort der Geburt der Hechtler.

 

Privat bei Anni Weissenberger

In alle den Jahren war es Brauch, dass Anni Weisenberger die Hechtler zum Ausklang des Schmotzige Dunnschtig bei ihr privat bewirtete. Der Winzerkär erwies sich für die reiferen Herren aus Münsterlingen schon damals als zu laut und zu eng. Da wurden jeweils die ganz persönlichen Kontakte gepflegt. Dieser Brauch wurde bis zu ihrem Rückzug aus dem aktiven Leben gepflegt.

 

 

In diesem Jahr kreierte Dölf Schelling einen Hechtler-Pin, welcher anlässlich eines Grillfest auf dem Areal der Kläranlage vorgestellt und gleich verteilt wurde.

 

Sonntag, 27. August 1995 - Hafenkonzert in Fredrichshafen

 

Bei diesen damals beliebten "Grüssen vom Bodensee" zu früher sonntäglicher Morgenstunde, welche jeweils von Radio SWR, ORF und DRS übertragen wurden, durften Anni Weissenberger und der Oberhecht Eugen Hugentobler in einem Interview einiges über die speziellen Beziehungen zwischen Immenstaad und Münsterlingen berichten.


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Noch rechtzeitig für die Reise zum Schmotzige Dunnschtig nach Übersee überreichte Marianne Brunner die von ihr als Neuauflage gefertigten Hechtler-Mützen an die Münsterlinger Fasnächtler. 


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Am 27. Januar 1997 feierte der Ehren-Oberhecht, Robert Senn, seinen 80. Geburtstag. Da liess sich eine grössere Delegation aus Immenstaad mit Bürgermeister Jürgen Beisswenger nicht nehmen, ihm persönlich vor Ort zu gratulieren. Natürlich zeigten auch einige gestandene Hechtler dem Jubilar ihre Aufwartung. 


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Freitag, 9. Januar 1998 - 150 Jahre Fasnet in Immenstaad

 

Fasnächtlich eröffnet wurde das Jahr anfangs Januar durch die Feier des Jubiläums 150 Jahre Hennenschlitter und gleichzeitig auch 150 Jahre Fasnacht in Immenstaad. Die Hechtler erhielten zu dieser Feier selbstverständlich auch eine Einladung. Neben ihrem Obmann überbrachte auch der mitgereiste Gemeindeammann Fritz Zweifel eine Gratulationsbotschaft an die Festgemeinde. 

Oberhecht Eugen Hgentobler
Oberhecht Eugen Hgentobler

 

Ungeachtet dieser speziellen Feier standen aber auch noch die traditionell jährlichen Fasnachtsaktivitäten im Kalender – wie meistens in Anwesenheit einiger Hechtler. Doch danach konnte noch nicht in die verdiente Sommerpause übergeleitet werden, denn schon flatterte die Einladung zu den Festlichkeiten für 35 Jahre seit der Seegfrörni über den See. Entsprechend der Wichtigkeit dieser Feier wurde diese durch eine grössere Delegation mit Behördenvertretern und Fasnächtlern aus Münsterlingen besucht.

 

Anlässlich des Gemeindefests "2 vor 2000" im Mai liess der Besuch von ein paar Hennenschlittern ausser-saisonal ein bisschen Fasnachtsstimmung aufkommen.

 

Wenn man jeweils die Kassenberichte des Monetenhechts der verschiedenen Jahre vergleicht, ist es offensichtlich, dass die Ausgaben für die obligaten Geschenke sich darin schon widerspiegeln. 


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In seiner Einladung zum Jahreshock setzte Oberhecht Eugen Hugentobler den Punkt um seine Nachfolge auf die Traktandenliste. Er war der Meinung, dass nach 15 Jahren am Ruder sich eine gewisse Amtsmüdigkeit bemerkbar gemacht habe und neue Ideen ganz gut täten. Und da Leute für solche Ämter selten Schlange stehen, d.h. sich niemand spontan meldete, wurde für die Suche des neuen Obmanns eine Findungskommission gebildet.

 

14. Dezember 1999 - Es gibt einen neuen Oberhecht

 

An diesem Tag wurde die Findungskommission erlöst, denn Heiri Brunner stellte sich zur Übernahme für das Amt des Oberhechts ab dem kommenden Jahr zur Verfügung. Aber auch über die Beziehungen zu Immenstaad wurde gesprochen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Hechtler weiterhin regelmässig am Fasnachtsprogramm der Hennenschlitter teilnehmen sollten. Man war sich auch einig, dass ennet des Sees auch die politischen Kontakte sehr geschätzt wurden und damit ebenso intensiv gepflegt werden müssten. Und da versicherte auch der anwesende Gemeindeammann Fritz Zweifel seine klare Bereitschaft dazu. 


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Dieses Jahr startete am 21. Januar mit dem obligaten Jahreshock. Als freudigstes Traktandum konnte er bisherige Oberhecht Eugen Hugentobler offiziell seine Nachfolge verkünden. Eine Ehrendame kürte mit einer Oberhecht-Medallie Heinrich Brunner zum neuen Obmann der Clique.

 

Und da anfangs Jahr in Immenstaad jeweils die fasnächtlichen Höhepunkte anstehen, startete Heiri seine erste Amtsperiode gleich mit grossem organisatorischen Aufwand, damit auch möglichst viele Hechtler zu den Hennenschlittern

reisten. Und dann warteten da für ihn auch noch die zahlreichen

 

obligaten Ansprachen, mit welchen er für seine Clique zu halten hatte. Seine bisherige Behördentätigkeit im Dorf erwiesen sich so als grosser Vorteil.

 

26. August 2000 – Wyy- und Moschtffäscht

 

An diesen Feierlichkeiten auf dem Mostereiareal betrieben die Hechtler – neben diversen anderen Vereinen – ein Kaffeehaus. Nebst Kaffee und Kuchen stand aber auch Bier auf der Preisliste. Dies sollte sich für die Kasse gelohnt haben. Dieser Autritt in der Öffentlichkeit im Dorf sah man damals bei den Hechtlern als sehr wichtig und wertvoll. Denn die meisten der zahlreichen fasnächtlichen Feiern und Feste fanden halt ohne die Dorfbevölkerung statt.

 

Dienstag, 5. September 2000 - Treffen auf hoher See zwischen Hechtlern und Hennenschlittern

 

Eine ganz originelle und sicher einmalige Idee zur Pflege der Freundschaft mit Immenstaad hatte Gemeindeammann Fritz Zweifel. Als Kommandant einer Motorboot-Kompanie der Schweizer "Marine", welche in in diesem Jahr in Kreuzlingen ihren Wiederholungskurs absolvierte, befahl er eines Abends einen Törn Richtung Immenstaad.

 

Ziel der Angriffs: Die Lädine
Ziel der Angriffs: Die Lädine

 

Es sollte ein Angriff auf ein unbekanntes Objekt auf dem See sein. Grosse Verstärkung erhielten die Soldaten dabei von Gemeinderäten, Gemeindeangestellte und Hechtlerinnen und Hechtlern - alle mit Anhang. Aber statt auf einen wehrhaften

 

Feind stiess die Schweizer Truppe auf eine friedliche Lädine, voll beladen mit Immenstaader Ratsherren und Hennenschlittern mit ihren Angehörigen und Gästen. Es lässt sich leicht vorstellen, welche Art von Kampfgeschehen sich im Laufe des Abends abspielte. Somit erfüllte sich die Pflicht der Hechtler und Gemeindebehörden, den überseeischen Kontakt auf allen Ebenen zu pflegen.

 


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Auch in diesem Jahr zeigten sich die Hechtler ausser-fasnächtlich am Wy- und Moschtfäscht mit ihrer Kaffeestube in der Scherzinger Öffentlichkeit. Die Pläne dazu liessen sich diesmal einfach aus der Schublade holen.

 

Mittwoch, 29. August 2001 - Empfang der Hennenschlitter in Münsterlingen

 

Das fasnächtliche Sommerloch nutzen die Hennenschlitter für einen Besuch auf der Schweizer Seite des Schwäbischen Meers. Mit der Lädine mit gute 50 Personen navigierte man zum Kreuzlinger Hafen, und von dort chauffierte die örtiche Feuerwehr die Gäste nach Landschlacht zum Schützenhaus zum offiziellen Empfang.

 

Wolfgang Trogus überreicht dem Oberhecht das neue Heimatbuch
Wolfgang Trogus überreicht dem Oberhecht das neue Heimatbuch

 

Verstärkung erhielten die Fasnächtler - wie üblich bei solchen Treffen - durch ihre beiden Gemeindeoberhäupter. Mit einer Schweizer Spezialität - G'hacktes mit Hörnli aus dem Militärkochbuch und Militärkessi - wurde das gemütliche Beisammensein auch kulinarisch ergänzt. Als beonderes Geschenk überreichte Wolgang Trogus - vom Heimatverein Immenstaad - den Schweizern das frisch erschienene historische Heimatbuch. Und mit einem Zehnten-Korb erschien auch Narrenvater "Hoss" nicht mit leeren Händen. Diesen verspeisten die Hechtler gleichenorts später im Jahr. 


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Neben den festen Fasnachtsterminen wurden die anstehenden 12 Monate durch einige spontane Anlässe aufgelockert. Einmal erfolgte ganz kurzfristig eine Einladung zu einem vereinsinternen Grillabend beim Schützenhaus. Und dank der damaligen Schiffsverbindungen zwischen Altnau, Hagnau und Immenstaad während den Sommermonaten benötigten Besuche am anderen Ufers nicht besonders viel Zeit und verliefen rein über das Wasser - und erst noch beruhigend. Grund genug, um während der warmen Jahreszeit gleich dreimal in Immenstaad aufzukreuzen. Das Fass Wein, welches die Münsterlinger bei ihrem letzten Besuch geschenkt erhalten hatten, wurde eines Abends im November durch die Gemeinderäte und die Hechtler gänzlich geleert.

 

Es muss noch erwähnt sein, dass in den vergangen Monaten auch schon einige vorbereitende Gespräche über das kommende Jubiläum 40 Jahre Seegfrörni stattfanden. In Erwartung eines arbeitsreichen Folgejahres schlossen die Hechtler daher das Geschäftsjahr 2002 mit dem Jahreshock schon in Dezember am Samichlaus-Abend ab.