*** 2013 - 2022 ***
Das 50. Jubiläumsjahr der Seegfrörni sollte ein intensives werden, jedoch auch gespickt mit einigen Ungereimtheiten. Da Heiri Brunner sein Mandat als Oberhecht eigentlich abgegeben hatte, fehlte es einfach an der Führung und Orgaisation. Möglicherweise zeigten die Hechtler dadurch auch zu wenig Präsenz. Jedenfalls begannen die Vorbereitungen zur grossen Feier sehr dominant durch die Gemeindeobrigkeiten von Münsterlingen und Altnau unter Einbezug auch jener von Immenstaad und Hagnau - aber ohne Miteinbezug der fasnächtlichen Seite mit den Hennenschlittern und den Hechtlern. Die Intervention vom Oberhecht a.i. brachte dann Besserung. Was wäre doch aus eine Feier ohne die Farben der Fasnächtler geworden.
Samstag, 9. Februar 2013 - Jubiläum 50 Jahre Seegfrörni
Dank der letztendlich guten Zusammenarbeit der Fasnachtsbrüder beidseits des Sees mit den Gemeinde- und Kirchenbehörden von Immenstaad, Hagnau, Altnau und Münsterlingen entstand ein grosser und würdiger Grossanlass. Angereist zum Jubiläumstag kamen die Hennenschlitter per
Schiff nach Altnau und von dort weiter mit einem Extrazug zum Festort. Ab dem Treffpunkt beim Badeplatz des Spitals erfolgte nach den diversen Begrüssungsreden eine kurze Prozession zur Klosterkirche, in welcher ein Gottesdienst gefeiert wurde. Das Konzert mit klassischer Musik einer eigens formierten Gruppe von Jugendlichen bot eine feierliche Ergänzung dazu. Das Krähen des Hahns aus seinem Käfigschlitten bleibt unvergesslich.
Im Festzelt in unmittelbarer Nähe startete dann das gemütliche Programm zum Jubiläum. Da zeigte sich dann auch das wirklich Fasnächtliche der Feier mit witzigen Reden und bunten Aufführungen. Unter den hunderten von Närrinnen, Narren und Zivilisten feierte auch die politische Prominenz aus Immenstaad, Hagnau, Altnau und Münsterlingen, inklusive eine Regierungsrätin des Kantons Thurgau und ein Würtemberger Landrat.
4. Februar 2013 - Gedenkstein zum Jubiläum 60 Jahre Seegfrörni
Schon vor den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Seegfrörni beschäftigte sich Oberhecht Heiri Brunner mit der Idee eines Gedenksteins. Auf dem Werkhof einer Bauunternehmung in der Nähe wurde man fündig. Mit entsprechender Erlaubnis durfte das Erinnerungsmal auf dem Gelände der Klosterkirche schliesslich platziert werden. Eine von Adolf Schelling entworfene Schriftplatte weist heute auf die damalige Eiszeit hin.
Neues Stammlokal
Am Jahreshock der Hechtler im April - ausnahmsweise im Konsumhof - stand nach der Behandlung der obligaten Traktanden ein wichtiger Punkt zur Diskussion an: Wie weiter mit den Hechtlern? In der eigentlich gestandenen Fastnachtstruppe war in letzter Zeit einfach der Elan ausgegangen. Lag das an der generellen Überalterung der Clique und am fehlenden Jungnachwuchs? Letzterer war schon seit Anfang ein Dauerthema. So überlegte man sich effektiv, im kommenden Jahr nach 50 Jahren den Verein aufzulösen. Doch Heiri Brunner, der schon seit längerer Zeit sein Zepter endgültig abgeben wollte, zeigte sich nochmals bereit, für dieses Jahr die Geschäfte als stillstehender Oberhecht nochmals weiterzuführen. Das neue Vereinslokal sollte schon ab dem nächsten Stamm das Bahnhöfli sein.
Neue Fasnachtsgruppe in Münsterlingen
Statt die schwächelnden Hechtler als junge Mitglieder zu stärken, entstand im Umfeld vom damaligen Gemeindeammann, Réne Walter, die Idee, mit den Münsterlinger Klostergeistern einen neuen Fasnachtsverein zu gründen – speziell für jüngere Fasnachtsfreunde. Die Hechtler hätten dann sogar die Möglichkeit bekommen sollen, sich als Untergruppe zu integrieren. Nach deren Gründung im November (und wenigen Kontakten mit Immenstaad) lösten sich diese Geister aber in Luft auf.
Am 23. Mai feierten die Hechtler ihr 50-jähriges Bestehen. Die Unsicherheit über deren Weiterbestand hatte sicher Einfluss darauf, dass nicht mir der grossen Kelle angerichtet werden sollte. Aber trotzdem: Ohne die Hennenschlitter durfte das nicht stattfinden. So wurde daraus im Gasthof Bahnhof ein relative bescheidener und trotzdem gemütlicher Anlass mit der aus Immenstaad angereisten Delegation von alten Freundinnen und Freunden.
Freitag, 20. Juni 2014 - Richard Entenmann wird neuer Oberhecht
Um die Frage, wie es mit den Hechtlern weitergehen sollte, bestand immer noch grosse Unsicherheit. So lud der immer noch stillstehende Oberhecht Heiri Brunner zu einer ausserordentlichen Versammlung ins Bahnhöfli ein. Das Haupttraktandum: Wie weiter? Wie schon in der Vergangenheit, wenn der Leidensdruck gross genug war, erbarmte sich wieder jemand des unbefriedigenden Zustands und nahm die Hechtler-Geschicke in die Hand. Richard Entenmann spielte den Retter und erklärte sich bereit, das Hechtler-Ruder zu übernehmen. Und über die Variante bezüglich der Auflösung des Vereins musste zur Erleichterung aller nicht mehr diskutiert werden.
Nachdem im Vorjahr der Gasthof zum Bahnhof geschlossen wurde, sahen sich die Hechter wieder einmal Heimatlos. Als Ersatz diente fortan das Internationale Blindenzentrum (IBZ) in Landschlacht. Bis eines Tages Hechterlin Zoraide Baur den Vorschlag unterbreitete, man könnte doch wieder nach Münsterlingen zurückkehren.
Freitag, 5. Oktober 2018 - Neues Stammlokal ist das Bodensee Café
Ab diesem Datum hat man sich zu den freitäglichen "Stämmen" bei Amir im Bodensee Café getroffen. Gestartet wird meistens um 18 Uhr mit fakltativen Nachtessen, bevor dann mit allen zu einem kurzen administartiven Teil übergegangen wird, gefolgt vom gemütlichen Rest bis Polizeistunde.
Sämtlich Anlässe in der Schweiz und Deutschland durften anfangs 2020 noch durchgeführt werden. Dann aber fuhren die Schweiz ab Mai und Deutschland wenig später das öffentliche Leben total herunter. Die Corona-Pandemie führte sogar dazu, dass die Grenze zwischen den beiden Ländern total geschlossen wurde. Da hatten die Hennenschlitter und Hechtler noch Glück gehabt, dass im ersten Corona-Jahr die Fasnacht noch durchgeführt werden konnte. Aber dann war Schluss. In Immenstaad wurde im 2021 eine ganz spezielle "Fasnet dèhôm" abgehalten. In der Schweiz war auf der ganzen Linie tote Hose. Für die Hechtler bedeutete dies: No way to Immenstaad!
Freitag, 6. August 2021 - Die Hechtler werden zu einem Verein
Nachdem die Hechtler anfänglichen als Club mit Statuten gegründet worden waren, gab es in den Anfangsjahren immer wieder Diskussionen über die Art der Vereinigung. Über viele Jahre sahen sich die Münsterlinger Fasnächtler eher als eine lose Verbindung, bis dann in diesem Jahr ein Vereine mit Statuten entstand.
Stammtisch-Hecht hängt im neuen Stammlokal
Als der Gasthof Hecht seinerzeit endgültig geschlossen wurde, verlor auch der Hecht über dem Stammtisch sein Daheim. Der Sohn des Erschaffers nahm diesen kurzerhand zurück in die Familie Schmid. So hing dieser in den jeweiligen Wohnungen von Ernst Schmid jun. bis zu dessen Tod. Bruder Fredi nahm diesen danach zu sich auf. Und als er zu den Hechtlern stiess, kehrte damit auch der Hecht wieder ins neue Stammlokal zurück.