*** 2003 - 2012 ***
Mit zwei Bussen reisen die Überseer in vollem Häs zur Jubiläumsfeier 40 Jahre Seegfrörni in Münsterlingen an. Und mit dem amtierendem Prinzenpaar.
Dazu gesellten sich auch noch vier Hagnauer. Zum Auftakt des Besuchs führte der Hechtler Hugo Bertet die Gäste durch die Klosterkirche Münsterlingen und überzeugte dabei die Gäste mit seinen grossen Geschichtskenntnissen. Der offizielle Teil des Tages wurde bei einem Apéro im Restaurant der Psychiatrischen Klinik abgehalten mit den üblichen Reden, so auch von Oberhecht Heiri Brunner. Da gehörten natürlich auch Vertretungen von Behörden dazu, für Münsterlingen Gemeindeammann Fritz Zweifel und für Immenstaad Bürgermeister Jürgen Beisswenger. Zum Abschluss des Tages durften alle im Gasthof Hecht ein vorzügliches Essen geniessen. Dieser Tag sollte den Hennenschlittern doch noch einen kleinen Wermutstropfen bescheren, denn das Bordrestaurant der Fähre soll auf der Rückfahrt schon geschlossen gewesen sein - bei dem Durst, der noch vorhanden war.
Den von den Immenstaadern traditionell überbrachten Zehnten verzehrte man nach der intensiven Fasnachtszeit genüsslich im Hecht.
Organisation der 1.-August-Feier
Neuland betreten hält bekanntlich jung. Und das Organisieren von Feiern musste man den den Hechtlern nicht mehr beibringen, denn das hatten sie in ihrer Cliquen-Vergangenheit schon öfters beweisen können. So stellte das Durchführen dieses Anlasses beim Schützenhaus die Fasnächtler nicht vor grosse Probleme. Es mussten dafür aber einfach einige Stunden Arbeit geleistet werden.
Speziell gefeiert wurde dieses Ereignis in diesem Jahr aber nicht.
Hexen bei Ernst Schmid jun.
Ein wirklich aussergewöhnliches Ereignis trug sich im Wintergarten auf der grossen Terrasse von Ernst Schmid jun. zu. Da besuchten ihn doch acht Immenstaader Hexen per Velo, und Ernst durfte seine "Fraueli" endlich einmal selber bewirten. Unterstützung dabei leisteten ihm Oberhecht Heiri und seine Marianne. Zur grossen Überraschung aller stiess dann auch noch der Alt-Hecht Röbi Senn dazu.
Zu erwähnen für dieses Jahr wäre noch der Eröffnungs-Apéro im Hecht, zu welchem der neue Wirt und Dauer-Hecht Gérard Glauser eingeladen hatte.
Neben all dem jährlich Wiederkehrenden darf erwähnt werden, dass Hechtler ausnahmsweise einmal eine Schiffsreise nicht mit Ziel Immenstaad unternommen haben. Mit dem Katamaran kreuzte man von Konstanz nach Friedrichshafen zum Lädele, Spazieren und Essen. Zurück mit dem Kursschiff wurde die Anlegestelle bei den Hennenschlittern in Immenstaad einfach ignoriert. Fiel allen sicher schwer!
Traurig mussten die Hechtler anfangs Jahr Abschied nehmen vom Ehren-Hecht Röbi Senn. Er verstarb kurz nach seinem 90. Geburtstag. Ihm hatte nicht nur die Politik, sondern auch die Fasnachtswelt sehr viel zu verdanken. Röbi war schon vor der Zeit der Hechtler seit 1958 Mitglied der Konstanzer Blätzlebuebe. Diese erste Erfahrung als Fasnächtler machte ihm seine Arbeit beim Aufbau der Münsterlinger Fasnachtsclique sicher einiges einfacher. In dieser Zeit hatte er sich, wie es sich gehört, auch ein entsprechendes Häs zugelegt, welches er später einmal seiner
vermachte. Nach Röbis Tod erinnerte sie sich an dieses Stück Fasnacht. Und da sie dafür keinen Verwendungszweck sah, schenkte sie dieses gut 50 Jahre alte Häs kurzerhand der Konstanzer Blätzlebuebe-Zunft - zu deren grossen Freude. Es soll auch heute noch im Schnetztor zu bestaunen sein.
Alt-Segler Ernst Schmid zog es in diesem Jahr nach vielen Jahren Segel-Abstinenz wieder zurück an die Pinne bzw. ans Steuerrad. Einmal zog es die Hechtler unter Segel nach Fischbach und Immenstaad. Auf einem zweiten Törn kreuzte man im Überlingersee.
Die in diesem Jahr in Immenstaad fällige Feier 45 Jahre nach der Seegfrörni verlegen die Hennenschlitter einmal in den Sommer und mit einem ganz unüblichen Programm. Zusammen mit einer Hechtler-Delegation besuchten die Fasnächtler die Zeppelinwerft in Friedrichshafen. Ob danach im Hochseilgarten in Immenstaad auch Selbstversuche unternommen wurden, ist nicht überliefert. Die Vesper zum Ausklang des Tages genehmigte man sich in der Besenwirtschaft Siebenhaller in Kippenhausen.
1. August 2010 – Immenstaader Bürgermeister hält Festrede
Zur jährlichen Bundesfeier beim Schützenhaus in Landschlacht beehrten die Immenstaader Gemeindebehörden und einige Hennenschlitter die Schweizer Festgemeinde mit ihrer Anwesenheit. Angelegt hatte man mit der Lädine am Hafen Bottighofen, von wo aus die ganze Seemannschaft per Feuerwehrfahrzeuge zum Festplatz transportiert wurden. Und ganz unüblich für eine Bundesfeieransprache, hielt diese ein Gast von drüben, nämlich Immenstaads damaliger Bürgermeister Jürgen Beisswenger. In dieser berichtete mit launigen und humorvollen Worten über die langjährigen Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden beidseits des Schwäbischen Meers.
Die Hechtler wurden wieder einmal heimatlos, da der Wirt, Rick Pothoven, sich entschlossen hatte, auf Ende des Jahres zu gehen. Mit Carmen Gerber konnte aber sogleich eine Nachfolgerin gefunden. Vielleicht zeigte da auch eine spezielle Empfehlung der Oberhechts an die Gemeindeverwaltung als beschleunigend, ihr doch die Wirtebewilligung zu erteilen. Sie hätte sich in der Vergangenheit als Aushilfe im Hecht gegenüber den Hechtlern ja bestens bewährt.
Auch im 2012 prägten zum grossen Glück die gemütlichen Standardanlässe das Leben der Hechtler - beginnend mit Hennensuppe, Schmotzige Dunnnschtig, Schifffahrt nach Immenstaad, Grillfest beim Schützehüüsli und zum Schluss noch der 11.11. wieder in Immenstaad.
Weniger Erfreuliches
Aber leider waren da auch immer wieder weniger erfreuliche Ereignisse. Da die Zusammensetzung der Hechtler bekanntlich seit je von eher älteren Semestern dominiert wurde, musste halt immer wieder von Fasnachtsbrüdern Abschied genommen werden - in diesem Jahr von Ferdi Rüesch und Albert Lieberherr. Auch die Hoffnung auf ein weiterhin glückliches Zuhause für den Stammtisch nahm eine traurige Wende. Für die neue Wirtin lief es nicht so erfolgreich, sodass sie das Amt als Gastgeberin im Hecht aufgeben musste. Und das endgültige Aus für dieses Heimatplatz der Hechtler sollte dann im Folgejahr kommen, indem Labharts den Gasthof endgültig schlossen.